Inga Kerber, 2021
Artist Statement
Inga Kerbers künstlerische Arbeiten eint die Auseinandersetzung mit der analogen, unmittelbar in Raum und Zeit erfahrbaren Ästhetik als Zugang zur Welt. Ein beständig wachsendes Fotoarchiv ist Grundlage vieler Werke, die ebenso wie Malereien, Zeichnungen, Pflanzen und Fundstücke einzeln wie in Raum-Installationen arrangiert werden. Dinge, die aus einer früheren Zeit stammen könnten, sind im Hier und Jetzt platziert. Sie repräsentieren Einfachheit und analoge Fehlerhaftigkeit, stehen mit rauen Oberflächen im Kontrast zur Glätte des Digitalen. Reproduktion und Wiederholung sind auf formaler wie inhaltlicher Ebene produktive Elemente. Analoge, teils überholte Arbeitsformen, wie fotografische Handabzüge oder die Verwendung von Hasenleim, Pigmenten und Pflanzengebinden lassen Spuren sichtbar bleiben. Ästhetik wie Arbeitsweise befragen den Fortschrittsoptimismus und unterstreichen die Hinwendung zum Einfachen, zu Brüchen, zum Subjektiven, zum Material selbst.